Deutschland

Allgemeine Informationen über das Land

Deutschland liegt im Herzen Europas mit einer Fläche von 357.376 km² und einer Bevölkerung von 83.292.632 Einwohnern (Stand Juli 2023). Das Land ist eine der stärksten Volkswirtschaften der Welt ist, die viertgrößte, und die größte in der Europäischen Union.

Deutschland ist ein Land, das neben seiner wirtschaftlichen Stärke noch viele andere Facetten aufweist. Es spielt eine bedeutende Rolle in Kultur, Politik und Gesellschaft in Europa und in der Welt. Mit einer langen und teilweise komplexen Geschichte hat es das Land geschafft, sich mehrmals neu zu erfinden und trotz der Perioden des Autoritarismus heute eine der stabilsten Demokratien und einer der vehementesten Verteidiger der Menschenrechte ist. Kulturell hat Deutschland der Welt ikonische Persönlichkeiten der Musik, Literatur und Philosophie geschenkt, wie Beethoven, Goethe und Kant. Das kulturelle Erbe ist groß und vielfältig und spiegelt sich in Festen wie dem Oktoberfest und Traditionen wie der Kunst des Bauhauses wider. Politisch ist Deutschland ein wichtiger Akteur in der Europäischen Union und in internationalen Gremien, wie den Vereinten Nationen. Der Fokus auf Diplomatie und internationale Zusammenarbeit hat es zu einem Vermittler in Konflikten und zu einer wichtigen Stimme bei globalen Themen wie Klimawandel und Menschenrechten gemacht. Im sozialen Bereich steht Deutschland vor Herausforderungen wie der Integration von Zuwanderern und dem demographischen Wandel. Das deutsche Bildungs- und Sozialsystem zielt darauf ab, Gleichberechtigung und Inklusion zu fördern, Elemente, die für das Wohlergehen der Bevölkerung uns die Funktionalität einer Gesellschaft von grundlegender Bedeutung sind.
 

Wirtschaft

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Deutschlands wuchs 2022 im Vergleich zu 2021 um 1,8 % und erreichte einen Wert von 3,88 Billionen Euro. Aufgrund der Auswirkungen der Spannungen auf den Energiemärkten und der schwierigen weltwirtschaftlichen Lage wird das BIP jedoch bis 2023 voraussichtlich um 0,1 % schrumpfen (IWF). Diese wirtschaftliche Stabilität beruht auf einem starken Industriesektor, technologischen Fortschritten und einer exportorientierten Wirtschaft.

Deutschland ist ein Land, das traditionell für seine starke Industrie bekannt ist, insbesondere in der Herstellung von Automobilen, Maschinen und Chemikalien. Unternehmen wie Volkswagen, Bayer, BASF, Mercedes-Benz, MAN und Siemens sind weltweit führend (Statistisches Bundesamt, 2020). Der Fokus auf Qualität und Innovation hat die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte auf den Weltmärkten gestärkt. Auch in Technologie und Innovation ist Deutschland führend und investiert rund 3 % seines Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung (DIW Berlin, 2019). Der Fokus auf "Industrie 4.0" unterstreicht die Integration digitaler Technologien in die Fertigungsbranche. Das Credo der Innovation und kontinuierlichen Verbesserung in allen Bereichen als Land führt dazu, dass Deutschland sich häufig in Spitzenpositionen internationaler Rankings wiederfindet. Im Ranking der Wettbewerbsfähigkeit 2022 erzielte das Land 85,7 Punkte und belegt damit weltweit den 15. Platz. In der Statistik bezüglich wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit für 2022 belegte es mit einer Punktzahl von 70,3 den 5. Platz. In der Kategorie staatliche Effizienz 2022 wurde mit einer Bewertung von 67 der 21. Platz erreicht. In Bezug auf die Infrastruktur belegte Deutschland für 2022 mit einer Punktzahl von 78,5 den 9. Platz weltweit (IMD Word Center Competitiveness Center, 2022).

Die Exportorientierung ist einer der Eckpfeiler der deutschen Wirtschaft. Mit einem Exportanteil von rund 47 % am BIP ist Deutschland einer der größten Exporteure der Welt (Banco Mundial, 2020). Handelsabkommen und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union erleichtern den Zugang zu verschiedenen Märkten.

Ein weiterer entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands sind die exzellent ausgebildeten Fachkräfte. Diese hochqualifizierten Arbeitskräfte, sowohl auf technischer als auch auf akademischer Ebene, tragen zu Effizienz und Produktivität bei. Auch dieses Bildungs- und Ausbildungsniveau der deutschen Arbeitnehmer fördert ein innovationsfreundliches Umfeld. Dies ist besonders relevant in High-Tech-Sektoren, in denen Deutschland führend ist, wie z. B. Maschinenbau und erneuerbare Energien (DIW Berlin, 2019). Vor dem Hintergrund der rasch entwickelnden produktiven Wirtschaftszweige, sind gut ausgebildete Arbeitskräfte Voraussetzung, um sich an die schnell fortschreitenden Veränderungen des Geschäftsumfelds oder den technologischen Fortschritt anzupassen. Deutschland ist weltweit bekannt für sein duales Ausbildungssystem, das theoretische Ausbildung mit praktischer Ausbildung verbindet und jungen Menschen hilft, besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet zu werden. Dies führt zu niedrigeren Jugendarbeitslosenquoten und einem reibungsloseren Übergang in Vollzeitbeschäftigung (BIBB, 2018). All dies zusammen ermöglicht es deutschen Unternehmen, sich einen Wettbewerbsvorteil auf dem Weltmarkt zu sichern (BIBB, 2018). 

Deutschland verfügt aufgrund seiner traditionellen Ausrichtung als Exportland über eine der besten Hafeninfrastrukturen der Welt, darunter die Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Rostock, Lübeck, Kiel und Wismar sowie die Flusshäfen Duisburg, Köln, Mannheim, Hamburg und Frankfurt am Main. Was den Luftverkehr betrifft, so verfügt das Land über 550 Flughäfen. Die wichtigsten Flughäfen sind Frankfurt, München, Berlin, Hamburg und Hannover (Legiscomex, o.J.).
 

Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Die deutsche Wirtschaft gilt als eine der stabilsten und offensten in der Gruppe der Sieben (G7). Im Jahr 2022 erreichte der Exportanteil des Landes fast 50,3 % und exportierte Waren im Wert von 1.576.000 Millionen Euro. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind: Fahrzeugbau, Elektroindustrie, Maschinenbau und Chemie.

Deutschland hat sich als führende Kraft im Bereich Nachhaltigkeit etabliert und treibt eine Reihe von Initiativen und Maßnahmen voran, die von Energie und Verkehr bis hin zu Abfallwirtschaft und Bildung reichen. Sein ganzheitlicher Ansatz hat national und international Anerkennung gefunden und das Land zu einem Vorbild gemacht. Die bekannteste Initiative in diesem Zusammenhang ist zweifellos die Energiewende. Dieses ehrgeizige Projekt zielt darauf ab, den Einsatz fossiler Brennstoffe drastisch zu reduzieren und bis 2050 zwischen 80 und 95 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen (BMWK, 2022). Im Verkehrsbereich hat das Land erheblich in die Infrastruktur investiert, um eine nachhaltige Mobilität zu ermöglichen. Die Strategie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr umfasst die Förderung des Einsatzes von Elektrofahrzeugen und den Ausbau des ÖPNV zur Reduzierung von CO₂-Emissionen (BMDV, 2023). Von Nachhaltigkeit in Deutschland zu sprechen, ohne von Kreislaufwirtschaft zu erwähnen, wäre unvollständig. Die Regierung hat Richtlinien zur Förderung der Wiederverwendung und des Recyclings von Materialien eingeführt. Nach Angaben des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz liegt die Abfallverwertungsquote in Deutschland bei ca. 67 % und damit auf einem der höchsten Werte in Europa (BMUV, 2022).

Darüber hinaus hat die Bundesregierung unter Berücksichtigung des Rahmens der globalen Klimadebatte den Übergang von der Sozialen Marktwirtschaft zur sozial-ökologischen Marktwirtschaft eingeleitet. Dies verleiht dem nachhaltigen Handeln der deutschen Industrie eine hohe Relevanz, und jeden Tag setzen Unternehmen mehr auf grüne Technologien und alternative Energiequellen, um den  CO₂-Fußabdruck und seine Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern (Orth, 2023). 

Ihr wirtschaftlicher Beitrag in Bezug auf nachhaltige Technologien wird auf die internationale Bühne übertragen, beispielsweise mit dem Client II-Programm – International Partnerships for Sustainable Innovations – fördert es Nachhaltigkeit weltweit durch technische Innovationen. Dies geschieht, indem mehr als 50 Projekte auf der ganzen Welt mit 135 Millionen Euro finanziert werden, die darauf abzielen, Umweltbelastungen zu reduzieren, Ressourcen nachhaltig zu nutzen und Zugang zu sauberer Energie zu schaffen (Kirchner, 2022).
 

Geschichte und ökologische Entwicklung des Landes

Deutschland ist seit den 70er Jahren ein Leuchtturm in der Entwicklung der ökologischen Bewegung und hat sowohl die Politik als auch das öffentliche Bewusstsein geprägt. Von der Gründung von Umweltorganisationen bis hin zur Einbindung grüner Parteien in die Regierung hat das Land wichtige Präzedenzfälle im Kampf für eine nachhaltigere Welt geschaffen.

Die Umweltbewegung in Deutschland lässt sich bis in die 70er Jahre zurückverfolgen, als Gruppen wie BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland) gegründet wurden. Diese Organisationen entstanden als Reaktion auf Umweltprobleme wie Umweltverschmutzung und Verlust der biologischen Vielfalt (Weber, 1999). Einer der wichtigsten Meilensteine war die Gründung der Partei "Die Grünen" im Jahr 1980, die sich schnell zu einer der wichtigen politischen Kraft entwickelte und sich auf ökologische Fragen konzentrierte (Capra & Spretnak, 1984). Die Grünen konzentrierten sich nicht nur auf Umweltfragen, sondern beeinflussten auch die Politik in Bezug auf Energie und soziale Gerechtigkeit. Ihr Einzug in den Bundestag 1983 war ein Meilenstein in der deutschen Politik, der zeigte, dass ökologische Fragen einen Platz in der Politik gefunden hatten (Rucht, 2008). Im Laufe der Jahre war die Partei ein integraler Bestandteil von Regierungskoalitionen und beeinflusste die Gesetzgebung in Bereichen wie Energiewende und Nachhaltigkeit (Hajer, 1995). Heute steht die deutsche ökologische Bewegung vor neuen Herausforderungen wie dem Klimawandel und dem Verlust der biologischen Vielfalt in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Es gibt jedoch auch Chancen, insbesondere das wachsende öffentliche Bewusstsein und das Interesse an nachhaltigen Praktiken (Michele Micheletti et al., 2003). Aktuelle Vorschritte, wie die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2021, spiegeln das anhaltende Engagement für Nachhaltigkeit wider und ebnen den Weg für zukünftige Maßnahmen (Deutsche Bundesregierung, 2021).
 

Bildung mit nachhaltigem Ansatz

Deutschland ist seit jeher ein Bildungsland, das viel Wert auf deren Qualität legt, indem es seinen Schülern von klein auf bis in die Hochschulbildung in den Bereichen Umweltschutz und Nachhaltigkeit anbietet. Im Rahmen der Hochschulausbildung bietet es Karrieren Postgraduiertenstudiengänge an, die sich beispielsweise auf Themen wie nachhaltiges Bauen, soziales Design und nachhaltige Innovation, Nachhaltigkeitswissenschaft, nachhaltiges Marketing und Führung, nachhaltige Chemie, internationales Nachhaltigkeitsmanagement, nachhaltige Technologie, Governance und Energiewende, nachhaltige Materialien und Methoden, Bauwesen, integrierte Klimasystemwissenschaft, nachhaltige gesunde Gebäude, nachhaltige Biotechnologie und nachhaltiges Unternehmertum konzentrieren (Keystone, 2023).
 

Green Industry, ein Erfolg und sein Engagement für Nachhaltigkeit

Um den Klimawandel zu bekämpfen und die Umweltbelastung zu reduzieren, setzt Deutschland weiterhin auf Innovationen bei grünen Technologien. GreenTech-Initiativen machen bereits rund 15 % des deutschen BIP aus, und das Land hat sich verpflichtet, weiter in diesem Sektor zu wachsen und Lösungen für eine nachhaltige Zukunft zu entwickeln. Die Regierung agiert sehr unterstützend und hilft Start-ups, die mit Zukunftstechnologien arbeiten, bei der schnellen Entwicklung von Klimainnovationen und der Schaffung von Arbeitsplätzen in verschiedenen Bereichen.

Der Sektor der grünen Technologien hat mit rund 344.100 Arbeitsplätzen im Bereich der erneuerbaren Energien im Jahr 2021 einen beachtlichen Boom erlebt. Deutschland setzt auf nachhaltige Mobilität und fördert die Produktion von Elektrofahrzeugen, mit dem Ziel, bis 2030 15 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Straßen zu haben und seine Ladestationen auszubauen (Orth, 2022).

Auch auf dem internationalen Markt für Umwelt- und Ressourceneffizienztechnologien hat sich Deutschland mit einem Weltmarktanteil von rund 9 % gut positioniert. Der Fokus auf grüne Technologien ist eine der Prioritäten des Landes, die Fortschritte in den Bereichen erneuerbare Energien, nachhaltige Mobilität, Dekarbonisierung der Industrie und Verkehr vorantreibt. Das Land ist auch führend bei der Entwicklung und Anwendung umweltfreundlicher Technologien, die sich positiv auf seine Wirtschaft auswirken und sich als weltweite Referenz für "Greentech made in Germany" positionieren (La actualidad de Alemania, 2022).
 

Wichtige grüne Märkte in Deutschland

Innerhalb der deutschen Wirtschaft ist die Produktion grüner Technologien von großer Bedeutung, da das Land der zweitgrößte Exporteur der Welt in Bezug auf Produkte im Zusammenhang mit dem Umweltschutz ist (Fair economics, 2023). Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Systemforschung und Innovation (ISI) wird erwartet, dass die Position deutscher Unternehmen, die sich auf zukunftsträchtige und innovative Technologien konzentrieren, mittelfristig eine noch höhere Marktrelevanz erreichen kann. Unter anderem bei Batterietechnologien, effizienten Solarzellen, Elektromobilität, Wasserstofferzeugung und Energiespeicherung wird ein interessantes Potenzial gesehen. Deutschland hat damit optimale und günstige Voraussetzungen für den weiteren Fortschritt und hebt sich in diesem Bereich der Umwelt- und Klimatechnologien global noch stärker ab (Fair economics, 2023).

Im Jahr 2020 erreichte die Bruttostromerzeugung aus erneuerbaren Quellen 251 Terawattstunden. Die deutsche Photovoltaik als Teil des größten Solarmarktes in Europa, die Wasserkraftwerke produzierten im selben Jahr 18,7 Milliarden Kilowatt, mittels Biomasseanlagen wurden 9,3 Gigawatt erzeugt, die Windenergie macht 23,7 % der Stromerzeugung aus und das Land gilt als die fünftgrößte Bioenergiekapazität weltweit. (Hivepower, 2021).
 

Grüner Wasserstoff
Seit 2020 hat sich die Bundesregierung auf den Ausstieg aus der Kohle als Energieträger verständigt, nachdem das Land schon aus der Kernenergie ausgestiegen ist, daher hat der Bundesministerrat die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) verabschiedet, damit diese Energieform zur Vollendung der Energiewende beitragen kann. Der Markt für grünen Wasserstoff gilt als Schlüssel für die zukünftige Energieentwicklung Deutschlands, da dieser genutzt werden kann, um die Wettbewerbsfähigkeit in Industrie und Verkehr zu erhalten, gleichzeitig die Klimaschutzziele zu erreichen und neue Märkte zu erschließen (Lüber, 2021).

Die Relevanz von grünem Wasserstoff basiert auf der Tatsache, dass dieser eine Rolle als Energievektor spielt, für dessen Logistik mittels Modifizierungen die bestehende Infrastruktur genutzt werden kann. Darüber hinaus fördert die Regierung die Substitution traditionellen Wasserstoffs durch grünen und ermöglicht die Dekarbonisierung produktiver Sektoren, die schwer zu elektrifizieren sind. Dieser schnell wachsende Markt und die steigende Nachfrage nach grünem Wasserstoff wird gefördert, und verschiedene Investitionen und öffentliche Subventionen in grüne Wasserstoffprojekte fließen. Diese Bemühungen Deutschlands, diesem Thema Impulse zu geben, bleiben jedoch nicht nur auf Europa beschränkt, da die deutsche Exekutive bereits Liefernetzwerke aufbaut und bilaterale Kooperationsabkommen mit Ländern außerhalb der Europäischen Union aushandelt (García, 2021).
 

Die wichtigsten Unternehmen der Energiewende

Mehrere deutsche Unternehmen mit vielversprechenden Geschäftsmodellen im Bereich der grünen Energie laut der Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) für das Jahr 2023 wurden unter den Top 100 Unternehmen weltweit gewählt (dena, 2023).

In der Kategorie "Mobilität und Transport" wurde den Spark e-Fuels GmbH ausgewählt, ein Unternehmen, das an der Bekämpfung der erheblichen Umweltauswirkungen des Luftverkehrs arbeite. Im Rahmen ihrer Arbeit haben sie Produktionsbetriebe für nachhaltigen Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF) entwickelt.

In der Kategorie "Industrie" fiel die Wahl auf die Heatrix GmbH, die sich daran arbeitet, fossile Brennstoffe aus Industrien mit sehr hohem Energieverbrauch in einer wettbewerbsfähigen Form zu ersetzen. Sie haben das Potenzial, viele Industrien in ihrem Land zu dekarbonisieren, die intensiv CO₂ oder andere Treibhausgase ausstoßen.

In der Kategorie "Buildings and Construction" fiel die Wahl auf die Lumoview Building Analytics GmbH, das eine innovative Lösung zur Digitalisierung von Gebäuden und zur Reduzierung der Umweltbelastung anbietet. Hierbei wird künstliche Intelligenz genutzt, um Räume in nur zwei Sekunden zu scannen und genaue 3D-CAD-Entwürfe zu erstellen. Dies ermöglicht es Gebäudeeigentümern, Renovierungen effizienter zu gestalten. Damit wird nicht nur der CO2-Ausstoss reduziert, sondern bieten auch eine schnelle und effektive Möglichkeit, sich zu digitalisieren und auf ökologische Nachhaltigkeit hinzuarbeiten.
 

Hilfs- und Fördereinrichtungen in Fragen der Nachhaltigkeit und Umwelt

Wichtiger ist vor allem, dass es in Deutschland Organisationen, Einrichtungen und Ministerien gibt, wie z.B. die folgenden, die sich mit Umwelt- und Nachhaltigkeitsthemen befassen:

• Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
• Umweltbundesamt (UBA)
• Deutsche Energie-Agentur (dena)
• Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR)
• Bundesamt für Naturschutz (BfN)
• Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
• Greenpeace Deutschland

Nachhaltige Technologieprojekte

Deutschland ist als weltweit führend in der Innovation bekannt und hat im Laufe der Geschichte sowohl zu Wissenschafts- als auch Technologieentwicklung einen starken Beitrag geleistet. Während des zwanzigsten Jahrhunderts hatte es mehr Nobelpreise in der Wissenschaft als jede andere Nation, und heute zählen die Forschungsleistungen durchweg zu den besten der Welt.
 

Leuchtturm-Projekt
Das Projekt Lighthouse ist Teil des Gemeinschaftswerks Nachhaltigkeit, einer Initiative der Bundesregierung, und wird vom Deutschen Entwicklungsrat (RNE) koordiniert. Es handelt sich um eine soziale und ökologische Nachhaltigkeitsinitiative, die weltweit Projekte und Themen rund um Nachhaltigkeit unterstützt. Es konzentriert sich auf die Schaffung von Aktionsräumen, Forschung, Ausbildung und Transformation (Lighthouse, 2022).
 

FlexNet
Das von VDI/VDE Innovation + Technik koordinierte Projekt "FlexNet - Network of Excellence for building up Knowledge for improved Systems Integration for Flexible Organic and Large Area Electronics (FOLAE) and its exploitation" konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Materialien, Geräte und Systeme, die dazu beitragen, Europa als führend in der organischen und flexiblen Elektronik von großem Format zu positionieren. Sie arbeitet mit europäischen Partnern zusammen, um nachhaltige Technologien und Produkte zu fördern (CORDIS, 2017).
 

Intelligenter Code
Ziel dieser Projektinitiative ist die Schaffung von Gebäuden und Nachbarschaften, die auf Energieeffizienz in größerem Maßstab und lokale Energieerzeugung ausgerichtet sind. Er schlägt ein intelligentes Energiemanagement und die Nutzung sauberer Quellen vor, um die Gesamtenergieintensität zu senken (CORDIS, 2019).
 

Umweltverträglichkeitsprüfungen

Umweltprüfungen sind Instrumente von großer Bedeutung für den Schutz der Umwelt, an denen Behörden, Bürger und Umweltberichte beteiligt sind, um festzustellen, ob Umweltauswirkungen entstehen. Deutschland bewertet nachfolgenden Systemen:

• Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
• Strategische Umweltprüfung (SUP)            

Diese Bewertungen zielen darauf ab, die menschliche Gesundheit in der natürlichen Umwelt vor möglichen nachteiligen Auswirkungen zu schützen, die von Industrieanlagen und geplanter Infrastruktur ausgehen können. Sie ist auch dafür verantwortlich, die Transparenz und die Beteiligung der Öffentlichkeit am Entscheidungsprozess zu erhöhen.

In Deutschland werden europäische und internationale Anforderungen an die Umweltprüfung in Entscheidungen über Industriegenehmigungen, Infrastruktur und Umweltpläne erfüllt und spiegeln damit das Bekenntnis zu einer modernen Umweltpolitik gemäß der Aarhus-Konvention wider. Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) besteht in der Ermittlung und Beschreibung der Auswirkungen eines Projekts auf Aspekte wie menschliche Gesundheit, biologische Vielfalt, Boden, Wasser, Luft, Klima, Landschaft und Kulturgüter unter Beteiligung der Öffentlichkeit, der Fachbehörden und der betroffenen Bürger, auch aus den Nachbarländern, die Kommentare und Meinungen zu dem Bericht äußern können. Die für die Genehmigung des Vorhabens zuständige Behörde wertet die Informationen und Stellungnahmen aus, bevor sie über die Genehmigung entscheidet, was in Deutschland durch das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) geregelt ist (BMUV, 2023).
 

Standardisierung und Zertifizierung (mehr zu grünen Technologien)

Im aktuellen Kontext, in dem das Anliegen um die Erhaltung einer gesunden Umwelt und die Arbeit an der Nachhaltigkeit relevant ist, ist Deutschland in vielen Bereichen Vorreiter und setzt Standards und Zertifizierungen um, die darauf abzielen, den die Nachhaltigkeit zu verbessern. Diese Zertifizierungen dienen dazu, von den Herstellungsprozessen, über das Management und sogar die Verwendung der Produkte die Nachhaltigkeit herzustellen, zu vermarkten oder zu garantieren.

Im Rahmen der ISO-Normen (International Organization for Standardization), bei denen es sich um international anerkannte Normen handelt, die unter anderem mit dem Ziel geschaffen wurden, Unternehmen dabei zu helfen, ein Maß an Homogenität in verschiedenen Bereichen in Bezug auf Management, Erbringung von Dienstleistungen und Produktentwicklung in der Branche zu erreichen, wendet Deutschland u.a.:

• ISO 14001 - Umweltrisikomanagement und Umweltschutz, verbessert den Ruf und zeigt Engagement für das Umweltmanagement. Es handelt sich um eine Methode, die auf dem PDCA-Zyklus (Plan, Do, Check and Act) basiert und einen gemeinsamen Rahmen für die Umsetzung nachhaltiger Praktiken bietet (ISO, 2015).
• ISO 50001 – Energiemanagement und Energieeffizienz für Unternehmen, hilft bei der Umsetzung von Energierichtlinien und der Reduzierung des Energieverbrauchs (ISO, 2011).
• ISO 9001 - Es ist die Norm, die für die Verbesserung des Kundenvertrauens verantwortlich ist und die Produktqualität mit Schwerpunkt auf dem Umweltschutz sicherstellt.

Die VDI-Richtlinien sind ein Leitfaden für den Einsatz von Umwelt- und Energietechnologien und grundlegend für den Klimaschutz und die Anpassung an den Klimawandel (Dadomo, 2022).

EMAS (Eco Management and Audit Scheme) ist der deutsche Beirat und fungiert als Rechtsausschuss nach § 21 Umweltauditgesetz (UAG) beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Diese ist zuständig für den Erlass von Richtlinien, für Fragen der Akkreditierung und auch für die Aufsicht über Umweltgutachter (Unternehmen Biologische Vielfalt, o.J.).

Fairtrade International (FLO) ist ein Zertifizierungssystem mit dem Ziel, Produkte zu identifizieren, die Umwelt- und Entwicklungsstandards erfüllen. Es handelt sich um eine Fair-Trade-Lizenz mit den entsprechenden Standards (Plan de Desarrollo de Mercado Alemania, o.J.).

Auf der anderen Seite gibt es innerhalb des Landes verschiedene Organisationen mit Zertifizierungen und Umweltzeichen, so die Europäische Kommission (o.J.). Ein Umweltzertifikat ist ein freiwilliges Umweltsigel für Waren und/oder Dienstleistungen (allgemein als "Produkte" bezeichnet). Diese Produkte müssen bestimmte Kriterien erfüllen, die sich auf eine Verringerung der Gesamtumweltbelastung beziehen. Die Kriterien hängen von der Produktkategorie ab. Das EU-Umweltzeichen ist das einzige EU-weite Umweltzeichensystem nach ISO 14024 Typ I. Es ist europaweit anerkannt, multikriteriell und befasst sich mit den wichtigsten Umweltauswirkungen von Produkten während ihres gesamten Lebenszyklus, von der Rohstoffgewinnung bis zur Entsorgung.
 

Rechtlicher Rahmen für den Umweltschutz

Seit den 1970er Jahren hat Deutschland eine eigenständige Umweltpolitik verfolgt und Gesetze zum Schutz und zur Verbesserung der Umwelt erlassen. Dies hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt. Das Umweltrecht wurde geändert, um die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf den Umweltschutz in verschiedenen Bereichen zu gewährleisten. Darüber hinaus erfüllt das Land die Vorschriften der Europäischen Union zu Themen wie Luftqualität, Wasser, Abfallwirtschaft sowie Schutz der Natur und der biologischen Vielfalt.